ERFAHRUNGSBERICHT: WIE MAN AUS EINER STERBENDEN FLIEGE EINEN EVENT TEASER MACHT
Burnout, Überstunden und schlechte Bezahlung. Eigentlich wollte ich nie wieder ein Filmset betreten. Im Videokurs der KISA Akademie blieb mir dann aber nichts anderes übrig und so habe ich gemeinsam mit zwei Freundinnen und einer Kommilitonin ein Projekt auf die Beine gestellt, das mir eine neue Perspektive auf das Produzieren von Videos gegeben hat. Ein Dreherfahrungsbericht von jemandem der nie wieder drehen wollte.
Dass ich diesem Kurs von Anfang an etwas kritisch gegenüber gestanden habe, war innerhalb meiner Klasse kein Geheimnis. Mit fast zehn Jahren Medien-Berufserfahrung und als jemand, der dem Film mit Absicht den Rücken gekehrt hat, wohl auch kein Wunder.
Nach eineinhalb Jahren als Onlinevideoredakteurin und sechs Jahren in der Filmbranche selbst, kann man schon mal Lust auf etwas Neues, abseits vom Bewegtbild bekommen. Genau aus diesem Grund, bin ich eigentlich in der KISA Akademie gekommen: Ich wollte einen neuen Blickwinkel auf die Medienlandschaft gewinnen und mich nach meiner “Filmpause” wieder etwas auf meine redaktionellen Wurzeln besinnen. Im Videokurs konnte ich dann genau das versuchen.
Postprandial Somnolence: Das fancy Wort für Food-Koma
Als es zur Themenfindung kam, war für mich gleich klar: Ich will etwas “Sinnvolles” machen! Ich wollte ein Video produzieren, das auf irgendeine Art und Weise außerhalb des Kurses Verwendung findet. Weil ich mich Im Modul davor zur Projektidee einer Kommilitonin habe einteilen lassen, wollte ich diesmal gerne die Initiative ergreifen und ein selbst ein Thema einbringen.
Da mein Freundeskreis aus vielen kreativen Köpfen besteht, von denen immer irgendjemand ein Video braucht, war mein Vorschlag für einen “Kunden” schnell gefunden.
Postprandial Somnolence: das Dinner Event von zwei Freundinnen, das einen Teaser bekommen sollte, gefiel mir gleich nach dem ersten Pitch. Die erste Konzeptidee sprudelte daher auch schon nach zehn Minuten aus mir heraus. Gemeinsam mit einer der beiden Veranstalterinnen haben wir diese Idee dann weiter entwickelt.
Da die Basis unseres Videos ein Text ist, war die Vorgehensweise schnell und einfach. Gemeinsam überlegten wir uns Bilder, machten einen Vorstopp des Textes und passten die Länge der Bilder an. Daraus wiederum machte ich sogenannte Auszüge bzw. einen Breakdown. Etwas, das mir ebenfalls nicht schwer fiel, da ich als Szenenbildassistenz jahrelang genau das in nur einem Tag, für 120 Seiten lange Drehbücher machen musste.
Die Entwicklung und Vorbereitung des Drehs ging also zügig voran. In einem Treffen mit unseren “Kundinnen” konnten wir noch Requisiten abgleichen und die Details des Drehs und des Konzepts besprechen. Dann ging es auch schon an eine Besichtigung unserer Location und die Tonaufnahme.
Listen sind sexy: Vorbereitung ist der halbe Dreh
Gedreht haben wir im Studio der KISA Akademie. Dank eines Mitschülers hatten wir das richtige Licht und dank unserer Kundin eine gute Linse für die Kamera der KISA Akademie. Die Tonaufnahme haben wir einfach über mein iPhone gemacht. Alle Requisiten brachten wir von zu Hause mit und die Lebensmittel, die wir für den Dreh benötigten wurden von einer der Veranstalterinnen gekauft. Durch terminliche Überscheidungen und aus lichttechnischen Gründen haben wir an zwei Tagen gedreht. Man hätte das aber auch an einem Tag schaffen können.
Da wir einen genauen Plan hatten, ging auch der Dreh ziemlich schnell voran. Das hat sich am Ende dann auf den Schnitt positiv ausgewirkt. Denn wenn man nur dreht was man braucht (+ ein bisschen Puffer), hat man das Material zum Schluss auch schneller gesichtet und kann sich beim Auswählen schneller für Bilder entscheiden.
Zu meiner Überraschung fiel mir das Schneiden selbst nach sieben Jahren Pause noch relativ leicht und der Rohschnitt war nach zweieinhalb Stunden fertig, um an unsere “Kundinnen” geschickt zu werden. Da ich noch nie Farbkorrektur oder ähnliches an Videos gemacht habe, habe ich in diesem Bereich viel Neues gelernt. Die unterschiedlichen Lichtverhältnisse waren dabei eine besondere Herausforderung für uns. Das ist tatsächlich der einzige Wermutstropfen, über den ich bis heute etwas unglücklich bin.
Auch wenn das Konzept von Beginn an auf Unverständnis bei manchen Leuten gestoßen ist und ich meine Idee und Vision immer wieder verteidigen musste, bin ich mit dem Endergebnis sehr zufrieden. Für das Event haben wir dann noch kürzere Teaser gemacht, die ziemlich gut angekommen sind. Wir haben sie auf Instagram und Facebook gepostet. Das Dinner war ausverkauft. Wenn es die Zeit irgendwann erlaubt möchte ich den Schnitt des gesamten Kurfilms noch einmal überarbeiten und ihn bei Festivals einreichen.
Was ich aus dem Kurs mit nach Hause genommen habe
Fazit für mich aus diesem Projekt: Drehen ist okay, wenn man der Chef ist!
Fazit für andere zu diesem Kurs: Ich denke hier kann jeder und jede was mitnehmen und das Beste daraus machen! Jeder bringt andere Erfahrungen in die Gruppe mit ein und ich denke man kann viel voneinander lernen und seiner Kreativität freien Lauf lassen. Wenn ihr euch für mehr Infos zu dem Kurs interessiert, lest ihr das mal am besten gleich hier nach!
Was Andere in diesem Kurs auf die Beine gestellt haben
Besonders spannend fand ich es aber auch zu sehen, was die anderen gemacht haben. Die Projekte sind dabei immer so toll und unterschiedlich geworden wie die einzelnen Gruppenmitglieder. Das will ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Hier wird geschüttelt UND gerührt: Cake & Whiskey
Obwohl diese Gruppe ebenfalls ein Essenthema behandelt hat, könnte das Ergebnis nicht unterschiedlicher sein. Hier war die besonderen Herausforderung das Arbeiten mit zwei Kameras und der perfekt zur Musik getaktete Schnitt.
Super süß auch ohne Kuchen: Dog goes to school
Ein ganz besonderer Schüler zeigt euch in diesem Video den Alltag an der KISA AKADEMIE. Akademie-Hund Milo stellt die Räumlichkeiten und Kurse vor.